Die 5 besten natürlichen Muskelrelaxer – oder: was wirklich gegen Muskelverspannungen hilft

Stress und unbewusste innere Anspannung sorgen immer öfter dafür, dass viele Menschen unter schmerzhaften Muskelverspannungen leiden. Um sich zu helfen, greifen die Betroffenen deswegen nicht selten auf die spezielle Arzneimittelgruppe der sogenannten zentral wirksamen Muskelrelaxantien zurück - oft in Kombination mit Schmerzmitteln. Ein Fluch und Segen zugleich.

 

Ein Vorteil dieser Arzneimittel ist, dass sie die Dosis der zusätzlich eingenommen Schmerzmittel verringern können. Denn indem sie durch Beeinflussung des Nervensystems die Verkrampfungen in der Muskulatur lockern, wird auch der Schmerz gelindert. Das kann mitunter ein Segen sein, z. B. wenn es darum geht, durch das Nervensystem bedingte Muskelkrämpfe bei an multipler Sklerose erkrankten Patienten zu lindern.

 

Allerdings können diese Medikamente nicht nur müde und benommen machen, und dadurch die Fähigkeit zum Autofahren oder zum Führen von Maschinen stark beeinträchtigen, sie bergen auch die Gefahr einer Abhängigkeit und das schon nach relativ kurzer Zeit.

Bevor man also auf verschreibungspflichtige Medikamente zurückgreift, um verspannte Muskeln zu lösen, kann es durchaus sinnvoll sein, es mit oft ebenfalls gut wirkenden natürlichen Varianten zu versuchen.

 

Wir stellen dir hier 5 bewährte Hausmittel und Methoden vor, die dir nachhaltige Besserung oder Befreiung von deinen Schmerzen durch Muskelverspannung bringen können. In verschiedenen Kombinationen können sie den Schmerz sowohl in seinem Wirkbereich, als auch an direkten Ursachen angreifen, getreu nach dem Motto des Prinzips der „Wurzel und Zweige“.

 

Wir wünschen dir gute Besserung und viel Erfolg.


Unsere TOP 5:

1. Einreibungen mit Heilpflanzenölen

Heilpflanzenöle mit ätherischem Fichten- oder Kiefernnadelöl wirken oftmals wahre Wunder. Indem sie Stagnationen beseitigen und die Durchblutung steigern, verbessern sie den Abtransport von Stoffwechselprodukten und die Muskelversorgung. Auch anti-entzündliche Wirkung können sie vorweisen. Die Verspannung der Muskulatur kann sich sanft lösen, wodurch Schmerzen gelindert oder ganz beseitigt werden. 

2. Warmes Eukalyptusöl-Bad

In Folge der intensiven Durchwärmung werden Muskeln und Gelenke gelockert, die Durchblutung und der Abtransport sowie die Ausscheidung von Schmerz verursachenden Stoffwechselprodukten angeregt und verbessert. Mit Eukalyptusöl-Bädern kann man sehr gute Ergebnisse erzielen, denn sie wirken nicht nur entspannend auf die Muskulatur, sondern gleichzeitig anti-entzündlich und leicht lokalanästhetisch, also schmerzlindernd.

 

Die optimale Badetemperatur liegt zwischen 35 und 38°C, bei einer Badedauer von 10 bis 20 Minuten. Anschließend solltest du für eine Ruhepause von 30 bis 60 Minuten sorgen und die Entspannung auch seelisch wirken lassen, denn die meisten Verspannungen und Fehlhaltungen entstehen durch unbewusste innere Anspannung. 

3. Bewegung, Bewegung, Bewegung

Regelmäßige schonende Bewegung kann unter Umständen jedes Schmerzmittel ersetzen. Die Durchblutung wird angeregt, die Säfte kommen wieder ins Fließen, verklebte Faszien werden gelöst und Muskeln gelockert. Leichte Aktivitäten, wie Spazierengehen, können die Genesungszeit beschleunigen und dabei helfen aus der Schonhaltung heraus zu kommen.

 

Solange die Schmerzen nicht zu stark sind, geh deinen gewohnten Aktivitäten nach, wenn erforderlich etwas langsamer. Vermeide dabei aber stets Bewegungen, die deine Schmerzen verschlimmern. Anschließend solltest du mit einem der anderen hier vorgestellten Hilfsmittel bewusst für Entspannung sorgen und versuchen, sie intensiv zu genießen. 

4. Kartoffelwickel

Kartoffeln sind hervorragende Wärmespeicher und können eine verspannte Muskulatur intensiv bis in die Tiefe durchwärmen. Das beschert diesem uralten Hausmittel oftmals sehr gute Erfolge. Dafür einfach 500 g Kartoffeln weich kochen und in ein Tuch wickeln. Dann die Kartoffeln im Tuch zerdrücken – und fertig. Bevor du das Ganze nun auf dem betroffenen Bereich zur Anwendung bringst, überprüfe unbedingt die Temperatur – du sollst dich ja nicht daran verbrennen.

 

Wenn die Temperatur richtig für dich ist, decke die Auflage mit einem Woll- oder Frotteetuch ab und fixiere das Ganze etwas, z. B. mit einem Schal. Lass den Wickel so lange einwirken, wie du ihn als angenehm warm empfindest. Du kannst diese Methode bei Bedarf täglich 1 Mal zur Anwendung bringen, bis deine Beschwerden abklingen.

5. Progressive Muskelentspannung (PME)

Unbewusste innere Anspannung ist einer der Hauptfaktoren für muskuläre Verspannung und körperliche Fehlhaltungen sowie der daraus resultierenden Schmerzen. Mit dieser Kurzform der PME kannst du jederzeit inneren Stress lösen und abbauen. Wenn du dies gar täglich in deinen Alltag einbauen möchtest, so eignet sich besonders die letzte viertel Stunde vor dem Einschlafen. Sollten du auch an Einschlafproblemen leiden, so wird dir diese Methode mit der Zeit große Dienste leisten und du schlägst zwei Fliegen mit einer Klappe. 

Und so geht’s:

Teile geistig die Muskeln deines Körpers in 4 Gruppen ein. In 3 einfachen Schritten werden diese Muskelgruppen dann bewusst angespannt und wieder gelöst, mit nachhaltigem Effekt. 

Die 4 Muskelgruppen sind:

1. Kopf, Gesicht und Nackenmuskulatur

2. Rumpf, Schultern, Rücken, Brust, Bauch, Gesäß

3. Oberarme, Unterarme und Hände

4. Oberschenkel, Unterschenkel und Füße 

Und in diesen 3 Schritte gehst du vor:

1. Fühle und spüre dich in die jeweilige Muskelgruppe hinein. Wie fühlt sie sich an?

2. Beginne damit, die Muskelgruppe leicht anzuspannen und halte diese Spannung für 5 - 10 Sekunden.

3. Anschließend die Muskeln lösen. Lass sie sanft und bewusst los und spüre der einsetzenden Entspannung gezielt nach. Wie fühlt sie sich jetzt an?

 

Diese einfache Übung hilft dir nicht nur dabei, deine Muskulatur, sondern auch deinen Geist und deine Seelenkräfte tief zu entspannen. Mit der Methode der Progressiven Muskelentspannung hast du jetzt ein sehr effektives und wertvolles Stressmanagement-Werkzeug, das schon vielen Menschen auch bei der Bewältigung von seelischen Unruhezuständen, Ängsten und Schlafproblemen geholfen hat.

 

Solltest du diese Technik ausführlicher erlernen wollen, empfiehlt sich ein Kurs, wie ihn bspw. viele Volkshochschulen sehr günstig anbieten. Auch eine CD, bei der du dich von einer angenehmen Stimme durch die einzelnen Schritte führen lassen kannst, ist wunderbar geeignet.

 

Wir wünschen Ihnen viel Freude, und bleiben Sie gesund!
 

Übrigens:

Das Spurenelement Magnesium ist ein Tausendsassa. Es ist nicht nur Cofaktor in mehr als 300 Enzymsystemen und damit an der Regulierung vieler biochemischer Reaktionen im Körper beteiligt. Es beeinflusst auch Herzmuskel und beispielsweise die autonome Muskulatur von Blut­gefäßen und Bronchien. Sportler nutzen Magnesium zur Entspannung der Muskulatur und zur Vorbeugung gegen Krämpfe. Es hat außerdem entspannende Wirkung auf unser Nervensystem und kann dadurch Stress verringern, ein häufiger Grund für unbewusste innere Anspannung und in Folge Verspannung der Nacken-, Schulter- und Rückenmuskulatur. Du solltest daher sicherstellen, dass du nicht unter einem Magnesiummangel leidest.

 

 

Hinweis:

Solltest du anhaltend unter sehr starken Schmerzen leiden, empfehlen wir dir schnellstmöglich ärztlichen Rat einzuholen und die Ursachen abklären zu lassen.